Wenn du gerade wieder über ein Klima-Buzzword gestolpert bist oder einfach einen kurzen Überblick brauchst, dann ist dieses Glossar wie gemacht für dich. Hier gibts:
✅ eine kurze Übersicht der gängigsten Abkürzungen
✅ einfache Erklärungen
✅ ständige Updates
AR6 | AR6 ist die Abkürzung für den Sechsten Weltklimabericht der IPCC Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen, der 2021/22 veröffentlicht wurde. In dem umfassenden Bericht wird der aktuelle Forschungs- und Erkenntnisstand zur Erderwärmung und potentielle Anpassungsstrategien dargestellt und gilt als relevantes Dokument über die Klimaveränderungen. Der AR6 gliedert sich in vier Teile: Teil 1: Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels Teil 2: Folgen des Klimawandels, Anpassungen und Verwundbarkeit Teil 3: Minderung des Klimawandels Teil 4: Synthesebericht – Kernbotschaften und aktueller Sonderbericht |
Carbon Compensated / CO2 kompensiert | Ein Produkt, Unternehmen oder eine Dienstleistung ist kompensiert, wenn die verursachten CO2-Emissionen durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen wurden. Kompensation ist ein umstrittenes Tool zum Klimaschutz, Vermeidung und Reduktion von CO2-Emissionen sollten immer im Vordergrund stehen. |
Carbon Neutral / Klimaneutral | Carbon neutral bedeutet, dass durch das Produkt, Unternehmen oder die Dienstleistung der globale CO2 Ausstoß nicht erhöht wird. Entscheidend dabei ist jedoch, wie es zu CO2 Einsparnis kommt. Das hat zwar kurzfristig weniger negativen Effekt, sollte jedoch nur als Übergangslösung eingesetzt werden, bis CO2 Reduktions und Vermeidungs-Möglichkeiten erschlossen werden. |
CCF | CCF steht für Corporate Carbon Footprint, also dem CO2-Fußabdruck eines Unternehmens. Er schlüsselt die unternehmensspezifischen Emissionen nach Scope 1, 2 sowie 3 auf und ist die Basis für die Umsetzung von Klimaschutzzielen. |
CDP | CDP ist die Abkürzung für die NGO Carbon Disclosure Project. CDP verfügt derzeit über eine der weltweit umfassendsten Datenbanken zu CO2-Emissionen von Unternehmen, Produkten, Prozessen und Kommunen sowie Klimarisiken und Reduktionsstrategien. |
CH4 | CH4 ist die Kurzfassung für Methan, ein anderes wichtiges Treibhausgas welches etwa 25 Mal stärker wirkt als Kohlenstoffdioxid und zum Beispiel durch Kühe und andere Wiederkäuer produziert wird. Wenn die Klimawirkung in CO2e angegeben wird, wurden hier neben CO2 auch andere klimaschädliche Gase wie Methan berechnet. |
COP | Die Klimakonferenz der UNFCCC Vertragsstaaten (Conference of the Parties) wird jährlich abgehalten und gilt als wichtigstes Treffen zur globalen Zusammenarbeit für Klimaschutz und Einhaltung des 1,5C Ziels. Bei den Treffen wird der Fortschritte im Erreichen der nationalen Klimazielen evaluiert sowie die Kooperation im Schutz der Umwelt debattiert. |
CO2 | Die wohl meistgelesene Abkürzung wenn es ums Klima geht. Kohlendioxid ist eines der bedeutendsten Treibhausgas, da es maßgeblich für die Temperaturregulation auf der Erde zuständig ist. CO2 fällt bei zahlreichen natürlichen und industriellen Prozessen an. Über den Kohlenstoffkreislauf kann das in die Atmosphäre abgesonderte CO2 in Sauerstoff umgewandelt werden. Wird mehr CO2 freigesetzt, als über Photosynthese von Grünpflanzen oder physikalische Speicherung in Gewässern wieder gebunden werden kann, kommt es zum Treibhauseffekt. |
CO2e | CO2-Äquivalente sind die gängige Maßeinheit für Treibhausgase. Neben dem relevanten CO2 gibt es weitere Treibhausgase, welche zur Klimaerwärmung beitragen. Diese Gase haben unterschiedliche Klimawirkungen und Abbauzyklen. Dieses “Globale Erwärmungspotential” wurde durch die IPCC definiert, um die Wirkung der unterschiedlichen Treibhausgase zu vereinfachen. |
CSR | Corporate Social Responsibility, häufiger Titel für die Sozial- und Umweltabteilung von Unternehmen. |
CSRD | Corporate Sustainability Reporting Directive. Das CSRD ist eine EU-Richtlinie, welche die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen reguliert. So müssen folgende Aspekte dokumentiert werden: Nachhaltigkeitsziele, die Rolle von Aufsichtsrat und Vorstand in der Umsetzung und Planung dieser Ziele, die relevantesten negativen Auswirkungen des Unternehmens sowie bislang nicht bilanzierte immaterielle Ressourcen. Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Performance sollen so miteinander verknüpft werden. |
EPD | EPD ist die Abkürzung für Umwelt-Produktdeklaration (engl. Environmental Product Declaration). In dem Dokument werden die umweltrelevanten Eigenschaften des Produkts festgehalten. Die Produkt-Auswirkung auf die Umwelt soll dabei möglichst den ganzen Lebensweg darstellen. |
ESG | Environmental Social Governance oder Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ist ein übergeordneter Begriff für CSR eines Unternehmens. Dabei wird die Sozialverantwortung des Unternehmens betrachtet, welche zur nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft beiträgt. |
ESRS | European Sustainability Reporting Standards sorgen für ein inhaltlich einheitliches CSRD Reporting. Sie setzten damit den Standard für die Berichterstattungspflicht über Umwelteinwirkungen durch Unternehmen. |
FFF | Bei Klimathemen ist die globale soziale Bewegung Fridays for Futures nicht mehr wegzudenken. |
GHG Protocol | Greenhouse Gas Protocol. Ein international anerkannter Standard zur Bilanzierung des Treibhausgasaustoßes, bei dem zwischen 3 Entstehungsbereichen unetrschieden wird: 1.direkte und lokal verursachte Emissionen wie Brennstoffverbrauch, 2. indirekte und nicht lokale Emissionen wie Elektrizität, 3. indirekte und vor- bzw.nachgelagerte Emissionen in der Lieferkette. |
GWP | Global Warming Potential. Treibhausgase haben bei gleicher Menge ein unterschiedlich großes Erderwärmungspotential (GWP).Als Referenzwert dient CO2, dem der Wert 1 zugeordnet wurde. Hat ein Gas ein größeres Erwärmungspotential als CO2, ist dessen Wert entsprechend größer als 1. |
IPCC | Intergovernmental Panel on Climate Change, besser bekannt unter dem Namen “Weltklimarat”. Ein zwischenstaatlicher Ausschuss, der politische Entscheidungsträger mit umfassenden wissenschaftlichen Analysen und daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen unterstützen soll. Der Ausschuss hat seit 1990 sechs umfassende Weltklimaberichte veröffentlicht. |
LCA | Life Cycle Assessment. Eine Lebenszyklusanalyse betrachtet die Gesamtheit der (potentiellen) Umweltwirkungen, die ein Produkt während der Produktion, Nutzung und Entsorgung am Ende seines Lebenszyklus verursacht. Darunter fallen die Rohmaterialgewinnung, der Produktionsprozess, der Transport, die Nutzung und die Entsorgung. |
LCI | Life Cycle Inventory. Die Sachbilanz ist der zweite Schritt in der Lebenszyklusanalyse, bei dem alle eingehenden Ressourcen und Materialien sowie alle ausgehenden Emissionen und Abfälle berücksichtigt werden. |
MWh | Megawattstunden. Eine Megawattstunde ist die benötigte Energie, um eine Stunde lang ein Megawatt abzugeben. Diese Maßeinheit wird verwendet, um Energieerzeugung oder -verbrauch zu quantifizieren. |
Net Zero / Netto Null | Netto-Null beschreibt den Gleichgewichtszustand, in dem nicht mehr CO2-Äquivalent ausgestoßen wird, als auch wieder absorbiert wird. Die UN versucht, das Länder sich zur Netto-Null bis 2050 verpflichten. |
PCF | Product Carbon Footprint. Auf Unternehmensebene ist der CO2-Fußabdruck eine der wichtigsten Kennzahlen, um das Nachhaltigkeitsmanagement zu quantifizieren und Tendenzen sichtbar zu machen. Es wird zwischen Product-Carbon-Footprint (PCF) und Company-Carbon-Footprint (CCF) unterschieden. Der PCF stellt die Produktbezogenen Emissionen dar. |
ppm | Parts Per Million Eine Messgröße, die die Konzentration eines Stoffes beschreibt. 1 ppm entspricht dabei einem Millionstel. |
SBTi | Science Based Targets Initiative. Eine Initiative, die darauf ausgelegt ist, Klimaschutzmaßnahmen im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen und dessen 1,5-Grad° Ziel zu implementieren. SBTi ist ein weltweit anerkannter Standard für die Zielsetzung bei der Emissionsreduktion. |
Scope (1,2,3) | Um die Emissionen, die durch Unternehmen verursacht werden besser analysieren zu können, werden im Greenhouse Gas Protocol (siehe GHG Protocol) nach drei Scopes (dt.: Bereiche, Handlungsräume) unterteilt. Scope 1 umfasst direkte Emissionen aus unternehmenseigenen Quellen, Scope 2 Emissionen sind die, die durch Elektrizität verursacht werden. Scope 3 umfasst alle indirekten vor- und nachgelagerten Emissionen, also die Herstellung oder Vermarktung von Produkten. |
UNFCCC | Die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCC) wurde nach der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung, dem so genannten “Earth Summit” 1992 formuliert. Darin sind Ziele zur Stabilisierung der globalen Treibhausgasemissionen festgehalten. |